yafed - Chronikon Merenberg 2015
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Chronikon Merenberg 2015

von Manfred Fay

heute am 21.10.2015 unter der ISBN: 978-3-86424-281-6

mit 460 Seiten im Cardamina-Verlag erschienen.

                                        Vorderseite                                                 
     
Es folgen einige Textausschnitte aus dem 460 Seiten starken Buch, in denen, die uns bekannte Geschichte um das Haus und den Besitz der Merenberger Dynasten, in Frage gestellt wird. Sie werden sich wundern und all das Geschehene wurde mit Quellen belegt.

Wer ehrlichen Herzens versucht, eine wahre Geschichte über die Orte im Westerwald von Villmar an der Lahn bis nach Daaden und von Neuwied bis nach Haiger zu schreiben, der steht dort zuerst vor einem riesigen Lügengebilde. Sehr viele Menschen, die von dieser Lüge leben, wollen nicht, dass jemand dieses fein gesponnene Lügennetz zerreißt, denn sie sind doch eigentlich ganz zufrieden und glücklich damit. Niemand bedenkt, dass jeder, der in diesem Lügennetz hängen bleibt, später in der Wahrheit nicht mehr vorkommt.
Das Heilige Land oder besser gesagt, das leiHige Land, das hier im Westerwald, unter unseren Füßen, liegt, ist nur geliehenes Land. Es wurde aber zum Eigentum derer, die es verraten und verkauft haben. Wer aber geliehenes Land verkauft, macht sich strafbar und steht an dem Tag vor den Schranken des Höchsten Gerichts, wenn es letztmals tagt.
Dort, wo sich heute Wald, Hecken und Wiesen ausbreiten, wurde die Wahrheit vergraben und überwuchert, doch die Sonne bringt sie an den Tag. Man hat Gras über die Sache wachsen lassen. Der Fluch der bösen Tat wird die Lügner und Räuber einholen und sie für alle Zeiten entfernen. Unwissenheit schützt nicht vor Strafe, das heißt, man kann sich nicht hinter der Lüge verstecken, sondern muss der Wahrheit ins Auge sehen.
Über dem Ort Merenberg steht eine Ruine, das sagt uns, der Ort liegt unter einem ruinierten Haus. Es ist wie bei einer Fata Morgana oder Morgana Fay, man sieht nur einen Teil der Wahrheit, aber sie verschwindet dann wieder ins Nichts. Man nennt dies eine Luftspiegelung, die zwar physikalisch erklärbar sein soll, in der uns vorgegaukelt wird, was eigentlich gar nicht existiert.
In unserer engeren Heimat gab es drei Personen, die versucht haben, uns in ihren Büchern die Heimat-Geschichte zu vermitteln. Aus ihren Büchern konnte ich, zwischen den Zeilen, ihre eigentliche Botschaft, die zur Wahrheit führen sollte, erkennen. Es war das Ehepaar Aloys Henninger und Katharina Schweitzer. Ersterer, im Jahr 1814 geboren, besuchte als Schüler das „Pädagog“ in Hadamar und das Landesgymnasium in Weilburg, seine Ehefrau Katharina Schweitzer war eine Limburgerin. Der dritte war Pfarrer Philipp Georg Schmidtborn.
Sie nehme ich nun beim Wort, denn ihr Beitrag in ihrem Buch „Geschichte und Beschreibung des Lahnthal’s“, aus dem Jahr 1855, über Marenborg oder Marburg, erzählt eigentlich die Vorgeschichte unseres heutigen Merenberg.
Hier finden wir dann Antworten auf die Frage „Wie war es wirklich“? Setze ich für Marburg unser Merenberg ein, dann liest es sich wie folgt:
Wie eine Krone ruhte das Schloss Merenberg über der Stadt, die, von der Höhe absteigend, sich auf terrassenförmigen Absätzen bis zum Fuß hinzieht. Über die Entstehung Marburgs, die Deutung des Namens, sprechenverschiedene Sagen.   (Seite 5)
Der Name „Lare“ kann der althermanischen oder dem Westerwälder Dialekt zugeordnet werden und bedeutet möglicherweise „leiten“.
Wer vor den Francen siedelte, ist bis heute noch nicht endgültig gesichert, wahrscheinlich waren dies aber Celten und danach die hermanischen Chatten, später als Hessen bekannt, die möglicherweise Lahr zu seinem Namen verhalfen.

Im 9. Jahrhundert scheint Lahr die Gerichtsstätte bzw. Malstatt der fränkischen Gaugraveschaft gewesen zu sein, als pagus Lare bezeichnet, die der später überlieferten Graveschaft Ruchesloh entsprach.

Der religiöse Mittelpunkt dieser Gaugraveschaft scheint ein Flurstück namens Retschloh = Rotachalohe = Rochus- oder Ruchesloh bei Ober-Villmar sowie die dortige Martinskirche gewesen zu sein, auch dort wurde die untere Gerichtsbarkeit ausgeübt. Etwa um das Jahr 1238 wurde die Kapelle erbaut.


In der Graveschaft Ruchesloh, die 1237 an das Erzstift Mayens- Lahr gelangte, war Lare = Lahr der Mittelpunkt eines Gerichts = das Gericht Lahr. Die Graveschaft Ruchesloh bestand aus den Centen = Centurie = besetztes Gebiet - in den Gebieten um Maien- bzw. Marienburg, Abbesdorf, Gladenbach, Homberg, Kirchberg, Kirchdorf, Lahr, Landorf, Merlau und Roizberg.

Lare = Laren oder Lares waren in der heidnischen bzw. der römischen Religion des Westerwaldes die Schutzgeister von bestimmten Orten und  Familien. Laut den Überlieferungen zogen sie nicht mit, wenn die Orte, Häuser und Familien versetzt wurden. Geschah auch deshalb die Zwangsumsiedlung der Menschen, ihrer Häuser und der Heiligtümer aus diesem Heiligen Land?

Vestalinnen = Vestfalinnen
= Tempel der Vestalen/Vestfalen = Vestarwald = Vesterwald = Vesteburg =
Westerburg?


Im Jahr 1366 brannte der Grave von Nassau auf einem Rachefeldzug den Ort Lahr nieder, die Bevölkerung floh in die umliegenden Wälder, während die reichen Dorfbewohner mit ihrem Vieh verschleppt wurden, um sie dann für ein hohes Lösegeld wieder freizugeben. Nach der Aufteilung der Landesgraveschaft durch Philip den Großmüthigen im Jahr 1567 kam Lahr zu Hessen-Merenberg.

Als im so genannten Parademarsch, auch Dreißigjähriger Krieg genannt, die Svertrichter, heute als Sverige bezeichnet, durch Hessen zogen, brachen für die Dörfer harte Zeiten an.


Nun folgten die Zwangsumsiedlungen in die heutigen Orte des Hinterlandes bis inklusive Marburg. Viele Bewohner flohen nach Merenberg und fanden auf dem Landgravenschloss Zuflucht, während ihre Dörfer von marodierenden so genannten Landesknechten geplündert wurden. Als im Jahr 1648  der so genannte Westfälische Friede den Dreißigjährige Krieg beendete und damit auch der hessische Krieg zu Ende ging, war die Zwangsumsiedlung schon in vollem Umfang geschehen.  (Seite 44)
Tief unter der Jacobs-Chapelle am heutigen Friedhof bei Merenberg, unseren eigenen Messungen entsprechend, befindet sich scheinbar eine Gruft mit zwei Sarcophagen, die von Süden nach Norden liegen! Das bedeutet, es müssen Könige oder Königinnen begraben sein, nur sie wurden auf diese Weise, sprich auf der Erdachse liegend, beerdigt.
 
Diese Chapelle war deshalb das berühmteste Wallfahrt-Objekt der alten Zeit bis zur blutigen Reaktion, die man “ReFormaZion” = Vernichtung des Heiligen Landes und der Heiligen Stätten, nannte.
 
Georg Philipp Schmidtborn schrieb in seinem Buch “Die Merenburgk und ihre Dynasten”, aus dem Jahr 1819, auf Seite 12, in Bezug auf diese Chapelle: “Der Kirchhof und die Todtenkirche“, jetzt ohne Turm, wo nach Pfarrer Hermann zu Allendorf und auch der mündlichen Erzählung nach ein Kloster gestanden haben soll". Hermann, der zwischen ad 1748 und 1773 Pfarrer zu Allendorf war, überlieferte:
„Diese Chapelle ist vor der ReFormaZion sehr berühmt gewesen und sind dahin aus entlegenen Gegenden Wallfahrten geschehen, wie dann auch noch jetzt von vorbeigehenden Katholiken darin Andachten verrichtet werden.“

In der Chapelle habe auch vor Zeiten eine adelige Familie zu Merenberg, die von Bockheimer genannt, ihr Begräbnis gehabt, welches Recht auch noch gegenwärtig die Schulzischen Erben, als Abkömmlinge von dieser Familie, prätendiren und exerzieren.

Die Blutrache für dieses unglaubliche Verbrechen an dem unschuldigen Sigfried von Merenberg soll nach anderen Überlieferungen am 26. Oktober 1278 auf dem Märzfeld stattgefunden haben. Dort hatte Rudolf von Greifenstein bzw. Habichts-oder Habsburg den Bohemen Ottocar zum Kampf herausgefordert. Die Losung hieß „Merenberg“. Der junge Syfried, Schenk von Merenberg, scheinbar der Neffe des Getöteten, forderte Ottocar zur Genugtuung heraus. Er soll sich bis zu seinem letzten Atemzug gewehrt haben, doch mit 17 Wunden zerfleischt, durch Schwert und Lanze, empfing er auf demCalenberg seinen Tod.
In dem Buch des Pfarrers A. Ullrich aus Heckholzhausen „Die Landesgeschichte und Kirchengeschichte des Herzogthums Nassau“, aus dem Jahr 1802, finden wir den Namen des Rächers, zwar zeitversetzt, wieder. Dort heißt es: „Zur Sicherstellung des „Herrn Bischofs“ musste aber Grave Walram demselben noch 10 seiner Nassauischen Dienstmannen stellen, wie Craffto von Beilstein, Egenolf den Langen, Robert den Marschall, Syfried den Schenk, Dagemar von Merenberg, Dieterich von Staffel, die dem Bischof in die Hand versprachen, dass sie, wenn der Grave irgend einen Punkt des Vertrags verletze, eingreifenwürden“.
Hier kann man erneut eindeutig die verlogene und getürkte Geschichte entlarven!       
Brechen = Prag - Werschau = Warschau - Miehlen = Milano – Leun/Loyn = Lyon.   Boehmen = Bohemen = Boheme = Magier = Magia = Magiar = Magyaren.       
Auch in der fernen Steiermark gibt es ein Merenberg und das dortige berühmte Herrschergeschlecht, hat ohne Zweifel mit jenem aus dem Lahngau den gleichen Ursprung und dort war zudem der Hauptsitz.
Gisela "relicta Domini Alberti de Merenberch" und ihr Sohn Siegfried stifteten und beschenkten das Dominikaner-Frauenkloster "in fundo nostrae proprietatis sub castro Merenberch" durch die Urkunde vom 24. Juni 1221.
(Originalauszug aus: Denkwürdiger und nützlicher Rheinischer Antiquarius: Teil 3, Band 2, Seite 707, von Christian von Stramberg, ‎Anton Joseph Weidenbach – 1853)
Man beachte in dem obigen Buchauschnitt den Hinweis, dass unser Merenberg
vom hiesigen
Austrasien = Haus Tracien nach Austria umgesiedelt wurde. Außerdem wird hier eindeutig beschrieben, wo sich das Dominikaner-Kloster befand - in fundo nostrae proprietatis sub castro merenberch – das heißt übersetzt: „unser Eigentum unterhalb der Burg Merenberch!“

Dass die Appen-Kirche außerhalb von Merenberg liegt und ursprünglich eine Filiale von Lahr war, zeigt uns eindeutig, dass hier ein fester Ort oder gar ein Kloster stand. Denn den Begriff Appenkirchekann man ohne Erklärungsnot auf Abtei-Kirche zurückführen.
Eine Abteikirche stellt ein christliches
Gotteshaus dar. Sie ist in aller Regel identisch mit der Kirche eines Klosters, dem ein Abt bzw. eine Äbtissin vorsteht. Wie oben bereits erwähnt, stand hier das Frauenkloster Merenberg, gestiftet im Jahr 1252 von Gisela, der Mutter des erschlagenen Siegfried von Merenberg. Das würde mit den erstellten Zeitangaben im Zuge der diesjährigen Ausgrabungen an der Abbekirch übereinstimmen.
Wir finden im Alten Testament unter Ezechiel bzw. Hesekiel 31 die Wiedervereinigung der Stämme Israels: Und er sprach zu mir, Menschensohn, diese Gebeine sind das ganze Haus Israel. Siehe, sie sprechen: „Verdorrt sind unsere Gebeine, und dahin ist unsere Hoffnung. Wir sind verloren“!
 
Darum weissage und sprich zu ihnen: so spricht der Herr, der Ewige, siehe, ich will eure Gräber auftun, und euch, mein Volk, aus euren Gräbern steigen lassen, und euch in das Land Israel bringen. Und ihr sollt erkennen, dass ich der Ewige bin, wenn ich eure Gräber öffne, und euch,
mein Volk, aus euren Gräbern steigen lasse.
Und ich will meinen Geist in euch legen, dass ihr lebendig werdet, und will euch in euer Land setzen, und ihr sollt erkennen, dass ich, der Ewige, es geredet habe und tue, es ist des Herrn, des Ewigen Spruch.

Es folgen Bilder und Text aus diesen äußerst präzise und fachmännisch kompetent erarbeiteten Ausführungen des Ausgrabungsberichtes von Architekturbüro Herrn Dipl.-Ing. Stephan Dreier aus Niederbrechen und Herrn Sebastian Tegge, die ich mit dessen Erlaubnis in dieses Buch eingefügt habe.


Appenkirche – Sebastian Tegge (Berlin)
Anlass der archäologischen Untersuchung waren Sanierungsmaßnahmen am Baukörper der St. Jakobskirche. Durch angewachsenes Erdreich entlang der südlichen Außenwand drang Feuchtigkeit in das aufgehende Mauerwerk ein. Für die Trockenlegung der Mauern war es nötig, das südlich an die Kirche angrenzende Gelände um 0,90-1,30 m abzutragen. Es ist geplant, in diesem Bereich einen Gehweg einzurichten. Zusätzlich wurden Gräben für die Regenwasserleitung auf dem Gelände östlich und nördlich der Kirche aufgezogen.
Die romanische St. Jakobskirche (Kulturdenkmal Nr. 51811) ist heute eine Friedhofskapelle bei Merenberg im Landkreis Limburg-Weilburg/Mittelhessen, sie lokalisiert etwa 0,5 km außerhalb des Ortes Merenberg an der nach Neunkirchen führenden Straße (L3109).

Die Pfarrkirche steht in Zusammenhang mit einer umliegenden Dorfsiedlung namens Appenkirchen, die mit dem beginnenden 17. Jahrhundert aus den schriftlichen Quellen verschwindet, dementsprechend wohl wüst fiel. Der Flurstücksname »Bei Appenkirch« ist bis heute erhalten geblieben. Für die Kirche selbst ist im Volksmund die Bezeichnung »Appenkirche« gebräuchlich.
Die Kirche nimmt eine Grundfläche von 22,25 x 7,57 m ein. Der Baukörper besteht aus dem langgestreckten rechteckigen Kirchenschiff (Länge: 16,4 m) und dem um 0,22 m (nördl. Außenwand) bzw. 0,37 m (südl. Außenwand) geringfügig eingezogenen kreuzgewölbten Chor. Auf die Grundform bezogen, stellt sich der Chor weniger als Quadrat, sondern vielmehr als annähernd gleichschenkliges Trapez dar, das sich nach Osten hin um 0,85 m verjüngt.
Im Zuge der archäologischen Untersuchung wurde auf mittiger Höhe des Kirchenschiffs ein kleiner Bereich erfasst, in dem sich die mittelalterliche Baugrube der Kirche abzeichnete (Abb. 2). Die Befundgrenze des hell- bis mittelgrauen schluffigen Lehms, der wenige Holzkohle-Partikel enthält, verläuft mehr oder weniger parallel zur Kirchenaußenwand und von dieser 0,55-0,65 m entfernt. Nach dem Aufmauern des Kirchenfundamentes hat man die offene Baugrube mit diesem Substrat verfüllt. Gegenüber dem umgebenden hellbraunen, hellgrau gefleckten lehmigen Schluff grenzt sich die Verfüllung erkennbar und relativ scharf ab.
Das aus der Verfüllung geborgene Keramikfragment der sog. harten Grauware verweist allgemein auf das Hochmittelalter, hier vornehmlich auf das 12./13. Jahrhundert.