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„Saint Johannis–Kloster der Nonnen und Mönche in Bissenberg.“

Autor: Manfred Fay.
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ISBN: 978-3-86424-115-4. Buch: Hardcover. Einband: Leinen.
166 Seiten. 
                                                                                                                                


Wenn wir uns die alten Flurnamen zwischen Bissenberg, ehemals Bischofsberg, und Biskirchen, ehemals Bischofskirchen, anschauen, so stellen wir auch hier fest, dass die  Namen eine sichere Antwort auf die damals vorhandenen Klöster geben. Wir finden hier bei Meinhard Sponheimer „im Zinsregister des Klosters Altenberg für Bissenberg“ aus dem Jahr 1349 den Flurnamen „sita bi der Oren-burnen“ =„sita“ ist kein deutsches Wort, sondern ein lateinisches und bedeutet „gelegen“. „bi der“ = „bei der“, „Oren“ ist Latein und heißt „beten“. „Burnen“ oder „burn“, aus dem Lateinischen entnommen und ins Deutsche übersetzt bedeutet: „Brand, brennen, verbrennen“.

Das heißt: „sita bi der Orenburnen“ = bedeutet in der gemeinten Übersetzung „gelegen bei dem verbrannten Gebetshäuschen“. Ein anderer Flurname lautet „in de Bled“, auch „bled“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „Blut“ bzw. „ausgeblutet“ oder „blutete“. Alleine diese beiden Flurnamen erzählen uns von Brand, Blut und Opfer, von einem unerbittlichen Schicksal der hier einstmals ansässigen Mönche und Nonnen.
Dass es in Bissenberg ein Nonnenkloster gab, erkennt man nicht nur deutlich an den Flurnamen „Jungfernholz“, 1692 noch Junffernholz genannt und „Klingelkaut“, sondern der Volksmund weiß davon zu berichten. Die so genannten damaligen Jungfern bzw. Virginis, waren die praktizierenden Nonnen. Um den Winter zu überstehen, hatten sie einen Teil des Waldes für ihren Winterbrand. So war das überall, wo es ein Nonnenkloster gab, und damit ist es auch für das einst vorhandene Frauenkloster in Bissenberg ein nicht zu verschweigender Tatsachenbeweis.

Außer diesem Doppelkloster gab es angeblich in einem Wiesengrund ein weiteres Nonnenkloster „ Die drei Regeln des Franziskus“ oder auch Sankt Georgsklause genannt. Als Monasterium Sancti Georgii in Clusa wurde es urkundlich, im Jahr 1285, erstmals erwähnt. Auch hier entdeckt man einen weiteren Hinweis, dass sich die Geschichte um das Kloster Johannisberg bzw. dem Bischofsberg, ursprünglich um Bissenberg und Biskirchen abgespielt haben muss. Ohne Angabe des Jahres bleibt die oben erwähnte Urkunde „curia aput sanctum Georgium cum attinensis“.

Zedler legt diesen Hof an den Fuß des Bischofsberges. Er nimmt an, dass das Nonnenkloster, die St. Georgsklause, ebenso wie die Siedlung im Wiesengrund aus diesem Hof hervorgegangen sei. Das sagt uns aber auch, dass das Kloster und der Hof bereits im Jahr 1130 vorhanden waren. Nach dem Indorsat kann der Hof nicht an der Stelle der Klause gelegen haben, denn hier wird deutlich erwähnt „curia aput sanctum Georgium“. Das bedeutet, der Hof lag bei oder in der Nähe des Klosters.

Bereits 1292 wurde ein Weinberg „in via Clusen“ und im Güterverzeichnis des Klosters Eberbach im Jahr 1306 ein weiterer Weinberg „ame Cluserwege“ am Klauser- oder Klosterweg erwähnt. Hier erscheinen sie wieder die Relinger = relinquer mundum = die ins Kloster gehen.

Doch von welchem Hof und späteren Ort wird hier geredet. Hier handelt es sich um den Hof Hausen = Hofhausen, der uns im Ulmtal bei Biskirchen als Wüstung beschrieben wird. Im Rheintal bei Geisenheim und dem Kloster Johannisberg sucht man aber diesen Hof Hausen vergeblich. Fabricius hält diesen Husen oder Hausen für Lorchhausen. Vogel sieht hier ein Hausen vor der Höhe. G. Lüstner schreibt hierzu folgerichtig: „Wie soll nun aber unter Husen „apud St. Johannis das Dorf Hausen vor der Höhe zu verstehen sein? Ein anderes Husen ist aber in nächster Nähe des Bischofsberges nicht nachweisbar!“

Die Kirche Saint Johannis in Bissenberg wurde laut eines in der Kirche eingemauerten Steines zwischen 1723 und 1726 renoviert und nicht erneuert, wie überliefert. Grave Wilhelm Moritz von Greifenstein und Braunfels veranlasste den Umbau. Hier gebe ich aber auch zu bedenken, dass der Grave Wilhelm Moritz bereits im Jahr 1724 verstorben war.

Genau in diesen Jahren begann die zweite Welle der großen Zwangsvertreibungen in unserem Heimatgebiet. Für viele Menschen begann ein schlimmer und grausamer Schicksalsweg. Die Menschen wurden auf der ganzen Welt verteilt, selbst bis auf die kleinsten Inseln im Pazifik.

Der erste Reichskolonistenzug erstreckte sich über die Jahre 1723 bis 1726. Die Deutschen Ingrionen, die aus dem Ulmtal und Umgebung kamen, wurden ins Banat als so genannte Zinsbauern gebracht. Das Banat mit der Hauptstadt Temeschwar fiel im Jahr 1756 an die Krone des Kaisers. Wie schlimm das Schicksal der entmündigten Ingrionen aus dem Ulm- und Lahntal in der Kolonie Banat war, sagt uns eine Überlieferung mit folgendem Wortlaut: „Das Banat war das Grab der Deutschen, alias Ingrionen“.

Das zweite Jahr der Regierung des Gottfrid von Bissenberg begann recht merkwürdig, nach einem gelinden Winter, blühten bereits im Januar die Bäume und die Vögel brüteten schon im Februar. Im Mai wurde das Getreide eingefahren und im August konnte man auf einen ertragreichen Herbst zurückblicken. Im folgenden Jahr 1186 war jedoch der Winter so hart, dass es noch am 1. Pfingsttag schneite. Alle Früchte waren erfroren.

Gottfrid von Bissenberg ließ den Chor des Domes, den Saint Bruno im Jahr 1045 errichtete, mit der Gruft, in der er selbst beerdigt wurde,. Weil der Chor nicht gewölbt war und nur aus Holz bestand, wölben und den Dom mit Steinen ausbauen. Mit dieser Erbauung wurde er in den Fastentagen des Jahres 1189 fertig. An den folgenden Ostertagen wurde die Einweihung des Domes vollzogen. Gottfrid von Bissenberg gestattete außerdem den Messe-Fremden, das Jahr 1189 ausgenommen, zukünftig ihre Waren, auf Ständen auf dem Markt oder in der Domgasse, anzubieten. Die Standgebühr dafür betrug CX Mark Silber und war an ihn zu bezahlen.

Sein Grabmal stand noch im Jahr 1754 hinter bzw. neben dem Predigtstuhl. Sein Bildnis hält er in der linken Hand und in seiner rechten Hand hält er, statt eines Schwertes, ein Gebetbuch mit der Aufschrift „ORA PROME“. Die Überschrift seines Leichensteins ist: „ANNO DOMINI MCLXXXIX“.  Indit III. t. piae memoria Dnus. 

Die heutigen Burgen an der Donau wurden erst am Anfang des 19. Jahrhunderts aufgebaut, der größte Förderer war der Fürst von Liechten-, alias Lichtenstein. Er ließ viele Burgen, wie z. B. den Greifenstein aufbauen und schuf zudem noch andere künstliche Ruinen. In diesem Sinne, nur von anderer Hand, wurden auch alle Ruinen im Rheintal errichtet.

Im Jahr 1298, als man nahe bei Ulm (LDK) die Burg Greifenstein, den Grünen Hof und das Grünwalder Schloss "Lichtenstein" zerstörte oder abbaute, wurde auch sein Inhaber "Domenicus Krafft" vom Leben in den Tod befördert. Er war Kanzler des Kaisers Albrecht I. von Habichtsburg, eigentlich Greifenstein, alias Habsburg.

Im Jahr 1315 erfolgte eine mysteriöse Verpfändung durch das Haus Habsburg, das ruinöse Schloss Lichtenstein kam nun plötzlich an die Graven von Nassau. Albrecht I. soll die Burg, angeblich im Jahr 1300, also zwei Jahre nach dem Tod des ermordeten Krafft, von dem Verblichenen gekauft haben. Wie soll das gegangen sein?

Dieser Krafft von Lichtenstein und Greifenstein war der Stifter des Prediger-Klosters in unserem heimischen Ulm an der Thonau. In Ulm wurden zu jener Zeit erwähnt, ein Tempel - 30 Jahre Bauzeit - sowie der Besitz von unglaublichen 9000 Tonnen Gold. War es die Gier nach diesem Gold, das von den Ulmer Patriziern gehortet worden war, die unsere Heimat ins Chaos und Verderben stürzte?

Dann zogen die Herren aus Ulm an der Thonau nach Ulm an die Donau.

Einen einzigen Hinweis auf diese Tragödie wurde in der folgenden Nachricht erörtert: Bei Erbauung eines Kirchturms zu Ulm im Amt Greifenstein, anno 1751, fand man, auf den Ruinen eines Grundgewölbes, Metall der verschmolzenen Glocken, verbranntes Getreide und Tuch, Hinweise auf die alte Deutsche Reichsstatt Ulm. Der Baumeister Knoch überreichte diese Trümmer dem edlen Fürsten Ludwig Rudolph Wilhelm zu Solms.
So kam es an den richtigen Adressaten und dieser scheint es vorzüglich entsorgt zu haben!

Heute will angeblich niemand wissen, weshalb man das Gebiet um Ulm dem Erdboden gleichmachte. Gab es deshalb nach dem unfassbaren Raub des Goldschatzes den berühmten Satz: "Mit dem Ulmer Geld regiert man die Welt"?

Im Jahr 1803 kam die Ruine Greifenstein wieder in den Besitz der Habsburger. Der absolute Höhepunkt dieses Verwirrspieles kam dann im Jahr 1807, als der Fürst von Liechtenstein, alias Lichtenstein, den traurigen Rest der Burg Greifenstein, oberhalb des Ulmtals, für 2700 Gulden kaufte. Hatte ihn die Sehnsucht nach der alten Heimat dabei überwältigt?


Außerdem sind in diesem Buch viele neue und brisante historische Erkenntnisse um Bissenberg und das Ulmtal enthalten.

Dieses Buch ist im Juni 2013 erschienen.