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Plessa (sorbisch:
Pěsčawy) an der schwarzen Elster.
Geschichte eines Ortes im Schraden und seiner Umgebung.
Autor: Manfred Fay.
ISBN: 978-3-86424-005-8.   Buch: Hardcover. Einband: Leinen. 228 Seiten.

Ich nenne dieses Buch das "Ungeliebte Buch"! Für manche Kreise scheint diese Veröffentlichung, ein Affront zu sein. Man lobt es nicht, man beschimpft es nicht, man verschweigt es einfach! Der Wahrheitsgehalt scheint zu hochprozentig zu sein!
Hinweise:                                                                                                                                            
Das Sumpfgebiet Schraden wurde aus rein wirtschaftlichem Gewinnstreben trockengelegt und die Kosten durch die Pacht der nach hier verpflanzten Menschen vielfach bezahlt. Waren die Herren von Solms die eigentlichen Nutznießer dieser großangelegten Ausbeutung? Sie waren jedenfalls verschwistert, verwandt und verbrüdert mit den neuen Herren in den damaligen und heutigen „Neuen Ländern“. Die Beweise sind erdrückend und finden sich in dem Bonmot „Nomen ist Omen“ wieder. Dorf- und Familiennamenverraten uns eindeutig ihre eigentliche Herkunft aus dem ehemaligen Land der Solmser Graven im Lahn- und Westerwaldgebiet.

Das Buch wurde bereichert durch Geschichten und Jugenderlebnisse der einheimischen Menschen. Außerdem wird die Entwicklung der hiesigen Industrie, um die Braunkohle, geschildert und die dramatischen Kriegsereignisse des Jahres 1945, als die Hälfte der Einwohner des Ortes Plessa ermordet und ihre Häuser von den Flammen der Rache zerstört wurden.

Der Inhalt des Buches zeigt auch, in Bildern und Worten, die unverkennbare Schönheit des Schradenlandes auf, mit seinen herrlichen Schlössern, Parkanlagen, Kirchen, Gutshöfen, Häusern, Mühlen  und  Wasserkanälen.   

Plessa selbst kann man ohne Bedenken zu den ältesten Orten im Schraden zählen. Die heutigen Bewohner, die sich noch immer zu Sachsen bekennen, sind nicht nur sehr freundlich, sondern auch sehr stolz auf ihren Ort und ihre sächsische Vergangenheit. Das Schradengebiet hat man nach der Wende 1989, trotz einer Abstimmung, die für Sachsen war, wie mir die Leute immer wieder versicherten, zu Brandenburg geschlagen. Sie kamen nun zu den roten Waldameisen, wie ein Autor in einem schriftlichen Beitrag schmerzlich versichert. 

Es folgen Ausschnitte aus dem Inhalt des Buches:   

Es ist für mich eine Herzenssache geworden, alle Orte um und in dem Schraden, mit dem von mir ausgewählten Mittelpunkt Plessa, mit seiner Geschichte und die Geschichten seiner Einwohner vorzustellen. Eigene Forschungen, so gut und gewissenhaft man sie auch recherchiert, sind immer anfechtbar.

Wer mit den folgenden Veröffentlichungen nicht einverstanden ist, kann diese Webseite einfach wieder verlassen. Nicht alles was man liest ist schlecht, deswegen habe ich voller Achtung bei denen von mir zitierten Historikern, ihre Schriften und Meinungen mit in dieses Manuskript aufgenommen. Dabei sollen aber auch die Frauen und Männer, welche täglich ihrer Heimat mit ganzem Herzen verbunden sind, geehrt werden.

Ihre
Geschichten und ihr überlieferter Wissensschatz, den sie niedergeschrieben oder mir erzählt haben, sollen in dieser Schrift gewürdigt werden. Viele Ereignisse und Erlebnisse wurden zu Papier gebracht, von niemandem beachtet oder gewollt. Diese Erzählungen sollen hier, mit den Namen ihrer Autoren versehen, veröffentlicht werden. Außerdem kostet sie diese Schrift nur die Zeit, die sie für das Lesen verwenden.

Die umfangreichste der in der Provinz Sachsen ausgeführten Landesmelioration war die Regulierung der schwarzen Elster. Eine Landes-Melioration ist das aus dem lateinischen "meliorare" = "bessern" abgeleitete Fachwort für Bodenverbesserung. Sie umfasst unterschiedliche Maßnahmen, wie beispielsweise das Mischen trockengelegter Moorböden mit Sand.

Die Entwässerung dieser Niederung von 100000 Morgen, also etwa 5 Quadrat-Meilen sehr versumpften Landes kostete 800000 Thaler. Es hatte also der Morgen der Elster-Niederung durchschnittlich 8 Thaler Kapital aufzubringen. Da der Boden jener Gegenden jedoch meist nur von geringer Güte war, konnte die Elster-Niederung diese Kosten nicht mit einem Mal leisten. So wurden dieselben, unter Beihilfe des Staates, nach den bestehenden Gesetzen, durch Amortisation in zwei Generationen getilgt. Die Niederung zahlte während dieser Zeit jährlich im Durchschnitt pro Morgen 10 Silbergroschen Meliorations-Beitrag.

Die Versumpfung der Elster-Niederung - in der der Melioration unterworfenen 16 Meilen langen Flussstrecke - wurde nicht, wie offiziell angegeben, durch den ungebührlichen Missbrauch herbeigeführt, welchen die stauberechtigten Müller mit ihrer Berechtigung getrieben haben sollen. Gegen diesen Missbrauch erließ die kurfürstlich Sächsische Regierung schon 1773 und 1778 ein Gesetz, dem noch andere folgten. Die eigentliche Ursache war die größte Überschwemmung aller Zeiten, die uns als die so genannte Sintflut bekannt ist.

1945 und die Verwüstungen in Plessa.

Ein Mann aus Plessa, der aus dem Versteck an der Elster zurückkehrte, fand sein Haus und sein Grundstück abgebrannt vor. Es lagen dort auch verkohlte Leichen, denen zuvor Arme und Beine abgetrennt oder abgeschossen waren. Es gab in vielen Fällen keine Möglichkeit der Identifizierung mehr. Mindestens 160 deutsche Opfer waren zu beklagen. Diese Toten waren aber zum großen Teil namentlich bekannt. Die Zahl der verstümmelten, nicht identifizierbaren Zivilisten und auch die der gefallenen sowjetischen Soldaten bleibt ungewiss.

Die Elster, die vor der Regulierung ihre Arme sich bis weit in den Wald hinausstreckte, barg mit ihren Nebenflüsschen einen großen Fischreichtum. Der Eigentümer all dieser Herrlichkeiten war die Gemeinde Plessa. Aber etwa ums Jahr 1780 machten Kommissäre des kurfürstlich-sächsischen Fiskus Anspruchsrenten auf dieses Urgelände geltend. Die Kommissäre hatten ihren Sitz etwa um das Kammergut Elsterwerda herum, waren erfahren, gerissen und gewandt.

Ihre Gegner waren Richter Johann Gottfried Haufe oder Haufen, wie er sich selbst nannte, mit seinem Syndikus Advokat Kessinger aus Dresden. Wollten die Kommissäre also etwas erreichen, so waren viel Geschicklichkeit und einige Mogelei erforderlich. Irgendjemand ließ durch diesen Wald einen Zaun ziehen und Malhaufen aufwerfen. Diese Maßnahme war der Gemeinde Plessa verborgen geblieben, mindestens aber ohne ihr Wissen ausgeführt worden. Zaun und Malhaufen sollten Mittel zu einem bestimmten Zweck sein, wie man später sehen wird.

Die Plessaer, wie man in den damaligen Schriftstücken die Gemeinde Plessa allgemein nannte, unterhielten in jener Zeit eine nicht unbedeutende Viehzucht, insbesondere Schafe, die meist in der Gegend südlich vom Reiterweg, im Wald nördlich und nordöstlich des Dorfes geweidet wurden. Nun achteten die Schafhirten die Grenze des nördlich vom Reiterweg beginnenden fiskalischen Gebietes nicht besonders peinlich und ließen die Herde auf den besseren Plätzen jenseits der Grenze weiden. Der Fiskus sah es eine Zeitlang mit an, erließ dann aber ein Verbot, wurde schließlich klagbar und erreichte ein obsiegendes Urteil.

Zusammenhängend mit den Dubrichsbergen wäre noch eine Erzählung angebracht. Als der Kreis Liebenwerda und damit auch das Dorf Plessa 1814 in das Königreich Preußen eingegliedert worden war, hatten preußische Beamte hinter der Nordgrenze des Friedhofes, jetzt Junkers Garten genannt, an der Ecke Döllingen/Bahnhofstraße einen Preußischen Adler aufgerichtet. Der wurde daraufhin von dem Bauern Pasch Christ in unflätiger Weise mit Unrat beschmiert, so sehr, dass er sich in Sicherheit bringen musste. Einige Zeit später soll er in den schwer zugänglichen Dubrichsbergen, von Tieren angefressen, tot aufgefunden worden sein. Anscheinend war er dort verhungert. Der mittlere Teil des Jagens wurde noch bis in die heutigen Tage als Pasch Christ bezeichnet.“

Diese Karte ist ein Ausschnitt aus der "Instruction für die Ausführung der technischen Vorarbeiten bei der Landes-Melioratin 
>Schwarze Elster im Gebiet
Schraden< aus dem Jahr 1862".

                       Diese Urkunde ist Eigentum des Westerwald-Privat-Archivs-©-von Manfred Fay.





 

 

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